Geisterzug

Der Geisterzug hat seinen Ursprung im Jahr 1991, als aufgrund des 2. Golfkriegs im Irak der traditionelle Rosenmontagszug ausfiel. Auf der üblichen Strecke sollte nämlich eine Anti-Golfkriegs-Demonstration stattfinden. Letztlich zogen jedoch Anti-Kriegsdemonstranten und Karnevalisten gemeinsam durch die Straßen Kölns. Aufgrund des großen Erfolgs fand im Jahr darauf der zweite Geisterzug statt, anschließend ging es jährlich weiter. Als Veranstalter fungiert ein extra zu diesem Zweck gegründeter Verein, und zwar der „Ähzebär un Ko e.V.“, benannt nach der traditionellen Karnevalsmaske des Erbsenbären. 

Ablauf

Beim Geisterzug gibt es zwar keine Kamellen (Süßigkeiten) und Strüßjer (Blumensträuße),  aber dafür jede Menge Bützje (Küsschen) von Hexen, Vampiren und sonstigen Gespenstern. Alljährlich treffen sich hunderte Karnevalisten, um gemeinsam zu feiern und zu tanzen. Im Geisterzug kann jeder spontan und ohne Voranmeldung als Geist oder dunkle Gestalt verkleidet durch die Kölner Straßen ziehen. Der Zug findet jedes Jahr unter einem neuen Motto statt, welches meist von aktuellen politischen Ereignissen inspiriert ist. Der Zugweg wechselt ebenfalls jährlich und wird bewusst so gelegt, dass Fahrzeuge nicht teilnehmen können. Er wird auch so gewählt, dass er an Orten vorbei führt, die mit dem aktuellen Motto in Verbindung stehen. 2010 lautete dieses „Däm Agrippina ze Ihre: Vum Flottekastell noh dr Huhpooz“.

Der Geisterzug 2010

Der diesjährige Karnevalsumzug war Teil einer ganzen Reihe von Festen zu Ehren der Stadtgründerin Agrippina. Diese wurde im Jahr 15 n.Chr. im Oppidum Ubiorum, aus dem sich später die Stadt Köln entwickeln sollte, geboren. Ihr anstehender 2.000-ster Geburtstag soll gebührend gefeiert werden – nicht nur am 06.11.2015 direkt, sondern all ihre Geburtstage in den kommenden Jahren sowie auch alle Geisterzüge bis dahin sind darauf ausgerichtet.