Weiler, Höfe und kleine Dörfer prägten über Jahrhunderten das fast acht Quadratkilometer große Gebiet, auf dem sich heute der Stadtteil Lindenthal befindet. Dies ist an den aktuellen Gegebenheiten freilich nicht mehr erkenntlich: Derzeit bietet dieser Ort rund 29.500 Einwohnern einen vielfältigen, vollkommen städtischen Lebensraum. Der Grundstein für diese Entwicklung wurde im Jahre 1843 gelegt, indem zwei Herren aus Köln beschlossen haben, auf diesem Landstrich eine Wohnkolonie errichten zu wollen. Drei Jahre später wurde dieses Vorhaben auch praktisch umgesetzt. Die Eingemeindung mit Köln erfolgte im Jahre 1888. Heute präsentiert sich Lindenthal als südwestlich gelegener Stadtteil mit interessanter Geschichte und einen bunten Spektrum an verschiedenartigen Angeboten.
Der Stadtteil entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem äußerst beliebten, reinen Wohnviertel. Im Gegensatz zu vielen anderen Kölner Stadtteilen fungierte er nie als Standort von industriellen Betrieben, weshalb er seinen Bewohnern ein bequemes, urbanes Wohnen und Leben mitten im Grünen ermöglichte. Nach wie vor sind für dieses Gebiet prächtige Villenbauten, Wälder und Weiher charakteristisch. Eine Besonderheit stellen außerdem die dortigen Bauten aus den 1930er Jahren dar, die dem Stil der Neuen Sachlichkeit zuzurechnen sind. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadtteil großteils völlig zerstört. In den Jahrzehnten nach dem Ende des Krieges wurde er wieder vollständig aufgebaut.
Bei gesundheitlichen Problemen können die Dienste von gleich mehreren Krankenhäusern in Anspruch genommen werden. Des Weiteren befindet sich auch die die Kölner Universität auf dem Areal dieses Stadtteils. Erholungsmöglichkeiten an der frischen Luft, diverse Sportanlagen sowie ein breit gefächertes gastronomische Angebot bietet der Kölner Stadtwald, der sich auf Grund und Boden des Stadtteils befindet. In verkehrsinfrastruktureller Hinsicht verfügt die Ortschaft unter anderem über diverse Bus- und Straßenbahnverbindungen.
Die bekannte Nonne Edith Stein, die in einem hiesigen Orden lebte und wirkte, wurde im Zweiten Weltkrieg im KZ Auschwitz ermordet. Heute erinnern eine Gedenktafel sowie ein Archiv an sie bzw. an ihre bemerkenswerte Lebensgeschichte. Eine weitere Sehenswürdigkeit stellt die sogenannte „Rote Kirche“ dar. Es handelt sich bei diesem evangelischen Gotteshaus um einen Backsteinbau, der Anfang des 20. Jahrhundert errichtet wurde.