Nû dô die wîhenahten kamen, die leute grôze kerzen nâmen, vackeln unde ander licht und wart die naht dâ alsô licht. Diese (besser verständlich gemachte) Passage aus der Mitte des 13. Jahrhunderts macht klar, dass bereits im ach so dunklen Mittelalter die Städte schon in frommer Vorfreude hell erleuchtet waren zur schönsten Zeit des Jahres, Weihnachten.
Der Mittelalter-Weihnachtsmarkt fällt 2011 leider aus, da kein geeigneter neuer Platz in Köln gefunden wurde.
In diese Tradition stellt sich der Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Köln, der 1999 erstmals seine Pforten öffnete. Hier kann man einen romantischen Spaziergang im Schein von Fackeln erleben, im Hintergrund das beständige Knarren eines Schleifsteines und in der Nase die verführerischen Düfte von Met, Gebäck und Stroh, während Mägde, Gaukler und Spielmannsleute den Weg kreuzen.
Plastik? Noch nie gehört!
Unzählige Stände beherbergen Handwerker, die ihre Kunst präsentieren, vorführen und feilbieten. Hier kann der Fan des Mittelalters alles erwerben, was sein Herz begehrt. Schellen, Kettenhemden, bunte Kleider, Pfeifen und noch vieles mehr lässt sich auf den urig dekorierten Tischen finden. Liebhaberstücke und Originale lassen so manchen dicken Geldbeutel plötzlich ganz schon dünn aussehen.
Erwähnen muss man hierbei, dass keiner der Stände mit Strom versorgt wird, sondern alles authentisch mit Feuer erhellt und erwärmt wird. Auch die vorgeführten Handwerkstechniken wie das Schmieden oder Schleifen werden so dargestellt, wie es auch vor hunderten von Jahren Usus war.
Genuß für Augen, Ohren und Magen
An dieser malerischen Kulisse direkt am Rhein am
Schokoladenmuseum (das tatkräftiger Unterstützer des Marktes ist ) gibt es auch allerlei mittelalterliche Genüsse für den Bauch. Kölsch, Met und auch ein „Liebestrank“ (ein besonders gewürzter Glühwein) hitzen dem Gemüt so richtig ein, und wem noch immer kalt ist, der sollte am besten zu den Räuberfackeln greifen (das sind feurig schmeckende Schweinefleisch-Spieße). Natürlich gibt es auch noch mehrere Stände mit kleineren und größeren Speisen und Naschereien, sodass für jeden Geschmack das Richtige dabei ist.
Es gibt viele über den Tag verteilte Programmpunkte, die meist von den Gauklern geführt werden, die oft auch beeindruckende Kunststücke im Repertoire haben. Auch an musikalische Begleitung und weitere Akrobatik ist gedacht. Dafür steht auch eine kleine, gut dekorierte Bühne auf dem Markt, die immer wieder das Zentrum für die verschiedensten Attraktionen darstellt.
Auf diesem Weihnachtsmarkt kann man also neben der kulinarischen Freuden und dem Staunen bei den diversen Schauspielen auch noch originelle Weihnachtsgeschenke finden, die bestimmt noch nicht jeder hat und einen großen Originalitätswert besitzen. Auf diesem Weihnachtsmarkt hält sich der Kitsch in Grenzen, währenddessen Neugier, Unterhaltung und Wissen Einzug halten.
www.mittelalter-weihnachtsmarkt.de
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