Theater Michoels

Seinen Anfang nahm es mit der Gründung des „Vereins zur Förderung der jüdischen Kultur und zur Errichtung des ersten jüdischen Kultur- und Theaterhauses in Deutschland e.V.“. Diesem äußerst langen Namen sollte eine lange Tradition folgen und so kam es auch im darauffolgenden Jahr zur Namensgebung Theater Michoels.

Solomon Michailowitsch Michoels (1890-1948) hat sich in seinen jungen Jahren vom Jura-Studium in St. Petersburg abgewendet, um dem damals noch unbekannten Staatlichen Jüdischen Theater Moskau beizutreten. Mit ihm etablierte sich der Schauspielertrupp schnell und 1928 wurde er der Theater-Direktor. Er führte jüdische und nichtjüdische Stücke und in jiddischer Sprache auf, verfügte über eine enorme Ausstrahlung, Witz und Charisma, bis die Juden in Stalins Ungnade fielen und das Theater geschlossen wurde. Michoels selber wurde von der Geheimpolizei umgebracht.

Klezmer – zu deutsch: das Gefäß des Liedes

Der Gründer des Theaters Michoels, Alex Schneider, will das was Michoels einst mit aufgebaut hat wieder aufleben lassen. Die jiddische, jedoch gut verständliche Revue „die Juden“ bildet das Kernstück des Theaters. Aber auch Ausstellungen oder sonstige kulturelle Veranstaltungen finden immer wieder statt. Einen festen Platz haben sich auch die „jüdischen Impressionen“ ergattert – eine Kulturreihe mit bildender Kunst, klassischer und moderner  Musik, Theater und Literatur.
Ein großer beliebter Teil der jüdischen Kultur darf aber auch hier ganz besonders nicht fehlen: die Klezmer-Musik. Neben Konzerten gibt es auch die Welt-Musik-, Klezmer- &Ästhetik-Akademie e. V. - eine Musik- und Kunstschule ab drei Jahren mit jüdischen Inhalten, die aber auch von Interessenten anderer Konfessionen besucht werden kann. Nicht-Juden sind bei allen Veranstaltungen und Aktivitäten gerne gesehen, denn das Theater Michoels setzt statt auf Abschottung stets auf ein Mit- und Füreinander in der deutschen Kultur.

Theater Michoels
Helenenstraße 14
50667 Köln
0221 251669
www.diejuden.de