Ein neuer Bildband aus der Reihe "Meisterwerke des Kölner Doms" hilft dabei, das Mosaik auf dem Boden des Doms zu entschlüsseln.
Das Mosaik auf dem Fußboden des Doms ist 1350 Quadratmeter groß, der Entwurf dazu stammt von August Essenwein und Fritz Geiges. Verlegt wurde es zwischen 1890 und 1899 von der Mettlacher Firma Villeroy & Boch und präsentiert die Geschichte des Erzbistums von Köln sowie den mittelalterlichen Kosmos. Lange wurde es von der Kunsthistorik nicht beachtet, obwohl die aus Keramik hergestellten Mosaiksteine auch heute noch sehr gut erhalten sind. Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner erklärt dazu: "Das Mosaik hat eine Art Schattendasein geführt und wurde lange nicht als Kunst akzeptiert. Aber bei den Besuchern des Doms hat es schon immer viel Aufmerksamkeit erregt."
Nun beschäftigt sich ein neues Buch mit dem Titel "Das Chormosaik im Kölner Dom" mit dem riesigen Mosaik, dessen Bilder drei Themenbereiche umfassen: Im Chorumgang kann man die Geschichte des Erzbistums von Köln bewundern, vor der Achskapelle sieht man Konrad von Hochstaden, der den Grundstein für die Kathedrale legte. Auf dem Boden der Vierung ist der mittelalterliche Kosmos dargestellt. Die Bilder im Binnenchor wiederum zeigen die weltlichen und geistlichen Stände sowie die Entwicklung des Menschen. Dargestellt werden dabei die sieben Lebensalter beginnend von der Wiege bis hin zum Greisenalter. Alle Szenen sind vom Lebensstrom umgeben, in dem bunte Fische schwimmen. Schock-Werner sagt stolz: "Die einzelnen Bilder sind erzählerisch wunderbar dargestellt. Durch die vielen kunstvollen Ornamente und die in Form und Größe variierenden Plättchen ist das Ganze besonders detailreich."
Im Buch werden die einzelnen Themenbereiche sehr übersichtlich mit prachtvollen farbigen Fotos präsentiert. Wer Interesse hat, kann den Bildband im Domshop und im Buchhandel für 17 Euro erwerben. Der Verfasser ist Arnold Wolff, der zwischen 1972 bis 1998 als Dombaumeister tätig war.
Das Chormosaik im Kölner Dom Meisterwerke des Kölner Doms 11 Arnold Wolff Verlag Kölner Dom, 2012 84 Seiten mit 136 Abbildungen 17 Euro