Ein durch eine offenstehende Sicherheitsschleuse ausgebrochener Tiger attackiert am 25. August 2012 eine langjährige Pflegerin des Zoos und verletzt diese tödlich.
Beim Opfer handelt es sich um die 43-jährige Tierpflegerin Ruth K., die seit mehr als 20 Jahren im Zoo tätig war und über über umfassende Erfahrungen im Umgang mit Raubtieren verfügte. Sie war aber bereits vor sieben Jahren von einem Geparden angefallen worden, wobei sie schwere Halsverletzungen erlitt.
Am Samstag wurde die erfahrene Mitarbeiterin nun vom sibirischen Tigerkater "Altai" attackiert und durch einen Biss in den Hals getötet. Nach derzeitigem Kenntnisstand könnte die Pflegerin vergessen haben, den Tiger während der täglichen Reinigungsarbeiten einzusperren und sei so von Altai von hinten angefallen worden. Zoodirektor Theo Pagel erklärt erschüttert: "Wir können uns derzeit nicht erklären, warum der erfahrenen Pflegerin ein derart verhängnisvolles Versehen unterlaufen konnte. Der ganze Zoo steht unter Schock und trauert mit den Angehörigen."
Für die Zoobesucher und die übrigen Mitarbeiter bestand zu keiner Zeit Gefahr, da der Tigerkater sein Innengehege nicht verlassen konnte. Trotzdem wurde der Tierpark aus Sicherheitsgründen geräumt und ist mittlerweile wieder geöffnet.
Der vierjährige Tigerkater wurde nach der Attacke mit einem Großkalibergewehr erschossen. Das Raubtier war erst 2011 in den Kölner Zoo gekommen und ist Vater von drei Jungtieren, die im November auf die Welt kamen. Heftige Kritik in Bezug auf die Haltung von Großkatzen in Zoos übte die Tierschutzorganisation Peta Deutschland e.V., denn die Tiere seien in freier Wildbahn an riesige Reviere gewöhnt, müssen aber in den Tierparks auf nur wenigen Quadratmetern leben, wodurch sie jede Möglichkeit zur Flucht nutzen. "Ausbrüche und tödliche Unfälle sind daher vorprogrammiert.", warnte Peta.
Der Kölner Zoo wurde bereits 1860 gegründet und gehört zu den ältesten Tierparks in Deutschland. Bereits im Frühjahr 2012 war hier ein Gepard über das Gitter eines Flamingo-Geheges gesprungen, konnte aber von den Zoomitarbeitern wieder eingefangen werden.