Nachdem das Stadtarchiv im März letzten Jahres eingestürzt war, wurden bereits Archivalien gefunden, die aber auf Grund des niedrigen Grundwassers nicht geborgen werden konnten. Nun wurden die Bergungsarbeiten aber wieder aufgenommen und Akten aus der Kämmerei, dem Rechts- und Ausländeramt sowie dem Personal- und Trümmeramt sichergestellt. Zur Zeit wird bei insgesamt neun Bohrlöchern ein Greifarm in die Tiefe geführt, der dann Schutt, Wasser sowie Archivgut in einen Container bringt. In mühsamer Kleinarbeit wird dann der Schutt vom Archivgut getrennt, das Material wird daraufhin eingefroren und mit Hilfe einer Vakuumgefriertrocknungsanlage getrocknet.
Im Inneren der Bergungsgrube sollen sich noch rund 10 Prozent Archivgüter befinden, die jedoch erst dann geborgen werden können, wenn die Grube noch weiter abgesichert ist, um Erdrutsch zu vermeiden. Mit den Grabungen wird aller Voraussicht nach im November begonnen werden. Dazu sagt die Archivdirektorin Bettina Schmidt Czoia: "Trotz der bisherigen Erfolge gehen wir davon aus, dass etwa fünf Prozent des Archivguts verloren sind."