Die neue Spielstätte Sládeks wird dabei der "Kulturbunker" in Köln-Mülheim sein, wo ab 17. November 2010 das Stück "Das Geschenk" zu sehen ist, in dem sich Sládeks bekanntes Vögelchen Kefka zu einem regelrechten Monster entwickelt. Doch nicht nur die Pantomime spielt in Sládeks Inszenierungen eine bedeutende Rolle, er ist stets versucht, auch andere künstlerische Ausdrucksformen in seine Arbeit zu integrieren. In "Das Geschenk" beispielsweise verbindet der Künstler die Pantomime mit dem so genannten Schwarzen Theater, einer Technik mit der man Trickfilmeffekte erzielen kann.
Milan Sládek stammt aus Bratislava, wo er die Kunstfachschule für Holzschnitzerei besuchte. Nebenbei präsentierte er aber bereits seine ersten Pantomimestücke und begann dann ein Studium an der Akademie für musische Künste. 1959 engagierte ihn das Theater 34 und er gründete gemeinsam mit Eduard Zlabek das erste Pantomimenensemble der Tschechischen Republik. 1960 stellte Sládek erstmals seine Figur Kefka einem breiteren Publikum vor. Es folgten internationale Tourneen und Autritte bei verschiedensten Festivals, 1968 gründete er das Theaterstudio in Bratislava, an dem sich auch sein erstes Pantomimentheater befand. Durch den Prager Frühling musste sein Theater jedoch geschlossen werden und er wanderte nach Schweden aus. 1970 zog es ihn schließlich nach Köln, wo er 1974 gemeinsam mit Julia Lindig und Eduard Zlabek das Theater Kefka eröffnete. Außerdem veranstaltete er das "Internationale Pantomimenfestival Köln GAUKLER", das sehr lange eine Plattform für Pantomimenkünstler aller Art war. 1987 wurde Sládek Professor für Pantomime an der Essener Folkwang-Hochschule für Musik und Darstellende Künste, schließlich übernahm er 1994 die Leitung für das Theater Arena-Internationales Institut für Bewegungstheater in seiner Heimatstadt.
