Mitglied der Ehrenfelder Edelweißpiraten Jean Jülich verstorben
NS-Zeitzeuge Jean Jülich im Alter von 82 Jahren verstorben.
Jean Jülich wurde 1929 in Köln geboren und gehörte während des Zweiten Weltkrieges zur Ehrenfelder Gruppe, die auch Teil der Protestbewegung "Edelweißpiraten" war. Die Edelweißpiraten hatten es sich zum Ziel gesetzt, gegen die Nationalsozialisten Widerstand zu leisten. Äußerlich erkannte man die Mitglieder an ihren karierten Hemden, Halstüchern sowie ihren langen Haaren. Im Jahr 1944 verhaftete die Gestapo Jülich und verhörte und folterte ihn im EL-DE-Haus, dem Gestapo Hauptquartier, da er die notwendigen Zünder für eine Sprengung der Kölner Gestapo-Zentrale besorgt haben sollte. Ohne Urteil musste der damals 15-Jährige bis zum Ende des Krieges im Gefängnis der Abtei Brauweiler sowie in Siegburg, Butzberg und im Jugendgefängnis Rockenberg bleiben und überlebte Unterernährung, Krankheiten sowie zahlreiche Misshandlungen.
1991 erhielt Jean Jülich das Bundesverdienstkreuz, außerdem wurde er 2007 für seine Vorträge und Publikationen gemeinsam mit Gertrud Koch und Peter Schäfter mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet. 2008 wurde ihm zusammen mit Gertrud Koch, Fritz Theilen und Wolfgang Schwarz die Heine-Büste verliehen.