Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Marke verfolgten etwa 500.000 Zuseher das glanzvolle und lebhafte Spektakel, das heuer auf zu Provozierendes leider verzichten musste. Eine neue CSD-Charta verpflichtete die Teilnehmer nämlich dazu, von offensichtlichen Provokationen abzusehen.
Dennoch gab es genügend schrille Kostüme zu bestaunen und die Mehrheit der teilnehmenden Gruppen und Zuschauer bewegte sich ausgelassen und stürmisch zu harten Discobeats. Für Abkühlung sorgten Wasserpistolen, entlang der Paradestrecke promenierten glamourös gekleidete Dragqueens.
In Köln, wo die meisten Leute als sehr aufgeschlossen gelten, genießt die CSD-Parade einen besonderen Ruf. Hier spürt man die geballte Energie unter den Leuten, Menschen verschiedenster Szenen und Ausrichtungen vergnügen sich gemeinsam.
Der jährlich stattfindende Christopher-Street-Day erinnert an die Straßenkämpfe zwischen Gästen des Stonewall Inn und der Polizei, die anlässlich einer Razzia vom 27. - 29. Juni 1969 in der New Yorker Christopher Street ausgetragen wurden. Erstmals setzten sich schwule Männer und Dragqueens gegen die Polizei zur Wehr und förderten dadurch das Entstehen einer neuen schwulen und lesbischen Emanzipationsbewegung. Heute gibt es in fast jeder größeren Stadt Deutschland eine CSD-Parade, die bekanntesten in Berlin und Köln. Die Teilnehmer bringen dadurch zum Ausdruck, dass sie stolz auf ihr Leben und ihre sexuelle Identität sind.