Der Kölner Wirt und Karnevalist Karl Küpper zählte einst zu den bekanntesten Büttenrednern im Karneval der Domstadt, der sich stets für die freie Meinung einsetzte und kaum einmal ein Blatt vor den Mund nahm. Dazu sagt Autor Fritz Bilz: "Er war der einzige Büttenredner Kölns, der sich in der NS-Zeit gegen die Obrigkeiten auflehnte. Er selbst bezeichnete sich selbst nie als Widerständler, kämpfte jedoch Zeit seines Lebens für die Meinungsfreiheit."
So hatte Küpper beispielsweise den Mut, sich auf der Bühne über die Nationalsozialisten lächerlich zu machen, wofür er schließlich vom Gericht wegen "Verächtlichmachung" des "deutschen Grußes" verurteilt wurde und Redeverbot auf Lebenszeit erhielt. Dieses Redeverbot wurde im Jahr 1944 wieder aufgehoben und Karl Küpper konnte die Bühne wieder betreten.
Für das nächste Jahr ist nun eine Sonderausstellung mit dem Thema "Kölner Karneval in der NS-Zeit" geplant und auch das Karnevalsmuseum ist bereits an der Geschichte Karl Küppers interessiert. Sehr beeindruckt vom Buch zeigte sich auch Gerhard A. Küpper, der Sohn des Büttenredners, der betont: "Es ist wieder an der Zeit, die Meinungsfreiheit in Deutschland zu stärken."
"Unangepasst und widerborstig. Der Kölner Karnevalist Karl Küpper."
Autor: Fritz Bilz
Hrsg.: Geschichtswerkstatt Köln-Kalk e.V.
199 Seiten
19,95 Euro