Das Jahr 2009 ist das Jahr der Grafik. In Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen daher rund 130 Museen über 500.000 Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle, Druckgrafiken, Fotografien und Plakate. Auch das Käthe-Kollwitz-Museum beteiligt sich an dieser Ausstellungsaktion und lädt daher am 19. November, um 12.30 Uhr zu einer Sonderführung, die sich unter anderem mit Käthe Kollwitz´ Kohlezeichnung "Abschied" (1910) beschäftigen wird.
Die Künstlerin Käthe Kollwitz hat sich Zeit ihres Lebens sehr intensiv mit dem Thema Tod auseinandergesetzt. Zwischen 1908 und 1911 entstanden mehr als 50 Zeichnungen und 15 Radierungen, die den Tod eines Kindes verbildlichen. Unter diesen Arbeiten befindet sich auch die Kohlezeichnung "Abschied", die für Käthe Kollwitz von spezieller Bedeutung war. Deutlich wird dies durch ihre doppelte Signatur, denn auf dem unteren Bildrand notierte die Künstlerin zusätzlich "Abschied Eigentum Frau Kollwitz".
Käthe Kollwitz wurde 1867 in Königsberg geboren und war für die Satirezeitschrift "Simplicissimus" tätig. Bis zu ihrem Ausschluss durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 lehrte die Künstlerin als erste Professorin an der Berliner Kunstakademie. Sie verstarb am 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden.